Die Rocoto Chili kommt ursprünglich aus Peru und Bolivien. Dort gehört die leckere Chili zur Grundausstattung jeder Küche. Die Pflanze der Rocoto wird auch Baum-Chili genannt. Warum? Ganz einfach: wie auch die Rocoto-Früchte werden auch die Pflanzen enorm groß. Viel Platz ist also Vorraussetzung für eine reiche Ernte.

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Rocotos - die scharfe Paprika mit schwarzem Herzen

Während sie in Mittel- und Südamerika aus dem Küchenalltag kaum wegzudenken sind, haben sie ihren kulinarischen Eroberungszug im deutschsprachigen Raum erst vor sehr kurzer Zeit angetreten. Die Rede ist von Rocotos. Einer Chili-Art, die durch sehr dickes Fruchtfleisch, ein angenehmes Aroma und eine moderate bis hohe Schärfe überzeugen kann.

Geschätzt werden die „scharfen Paprika“ vor allem in der Küche Perus und Boliviens. Die robusten und behaarten Pflanzen sind aber auch in der Tex-Mex-Küche eine beliebte Zutat. In unseren Breitengraden sind Rocotos hervorragend zum Anbau geeignet, da sie auch kältere Tage gerne verzeihen. Allerdings sind Rocotos definitiv nichts für den Indoor-Anbau im Blumentöpfchen: Rocotos wollen Platz. Eine Besonderheit haben die Chilis gegenüber vielen anderen Kultursorten ebenfalls: sie tragen ein schwarzes Herz. Gemeint ist damit die Plazenta an der anstatt den sonst üblichen gelblichen Samen dunkelbraune, fast schwarze Samenkörner hängen.

Rocotos - eine Art für sich

Rocoto, das ist im Grunde die im gemeinen Sprachgebrauch verwendete Bezeichnung für Chilis der Art capsicum pubescens. Diese Art bildet mit den Wildarten capsicum eximium und capsicum cardenasii eine eigene Gruppe innerhalb der Artenvielfalt, die capsicum bietet. Diese Gruppe ist deshalb erwähnenswert, weil Kreuzungen mit anderen Arten außerhalb der Gruppe praktisch nicht (oder in sehr geringem Umfang) vorkommen, während Kreuzungen innerhalb der Gruppe sehr leicht möglich sind.

Der Name capsicum pubescens indes weist direkt auf eine wichtige Eigenschaft der Rocotos hin: die Pflanzen sind pubescent - das heißt „haarig“. Ähnlich wie Brennnesseln wachsen an Trieben sowie Blättern winzige Trichomen, die allerdings bei der haarigen Chili nicht brennen, sondern lediglich einen sehr prägnanten Duft verströmen, wenn man sie berührt (ähnlich wie bei Tomaten). Eine deutsche Bezeichnung für diese Art ist oft „Baumchili“. Sie stammt daher, dass Rocotos in ihrer Heimat oft viele Jahre alt werden und mehrere Meter hoch - fast wie ein richtiger Baum eben. Auch im asiatischen Raum schätzt man die Rocotos. Dort firmieren sie oft unter Namen wie „Cabe Gendot“

Kräftiges Lila, starker Wuchs

Eine weitere Besonderheit begleitet Rocotos neben allen schon genannten. Während bei capsicum annuum (und manchmal auch frutescens) lila gefärbte Blüten vorhanden sind, ist dies für capsicum pubescens ein tatsächlich ausgeprägtes Merkmal. Es gibt keine Rocoto-Pflanze, die tatsächlich „reinweiße“ Blüten hat, wohl aber solche, deren Blütenfärbung blasser ausfällt. „Rocoto San Isidro“, die in Spanien gezüchtet wurde und „Sukanya Rocoto“ zählen zu den weißblühenden Rocotos – was allerdings je nach tatsächlicher Anbausituation durchaus auch in ein schwaches lila übergehen kann. Auch die Blütenformen sind vergleichsweise typisch: einzelne Blütenblätter stehen – wie bei einem Gänseblümchen, Kranzförmig nach außen ab, ja nach Sorte mal mehr und mal weniger Überlappend. Auch der Verlauf der Lila-Färbung – zum Beispiel mit einem weißen Blüteninneren und einem lila Kranz am Rand, im Gegensatz zur komplett lila Blüte – kommen vor.

Die Pflanze hat in der Anzuchtphase einen eher kompakten Wuchs, vor allem verglichen mit ihren direkten Verwandten, der capsicum cardenasii und der capsicum eximium. Während letztere mit einem einzelnen Trieb gerne in die Höhe schießen, bilden capsicum pubescens schnell ein dichtes Blattwerk und verzweigen sich vergleichsweise früh. Der „Stamm“ unterhalb der ersten Verzweigung stellt sich sodann auch merklich dicker dar, als es bei den meisten anderen Chilis der Fall ist. Alles, was dann folgt, ist schlussendlich eine Frage des Platzes: frei nach der Gärtner-Faustformel „eine Krone kann nur so groß werden, wie die Wurzel“, wachsen Rocotos zu wahren Giganten heran – wenn sie denn ausreichend Platz für ihre Wurzel bekommen.

Gewächshaus? Nein danke!

Rocotos brauchen, wie schon erwähnt, Platz. Und zwar viel davon, wenn es darum geht, einen ordentlichen Ertrag zu erzielen. In einem zehn Liter Pflanzgefäß wachsen die Pflanzen zwar auch schon zu ordentlichen Büschen heran, aber eigentlich hätten sie am liebsten mehr Volumen für die Ausbreitung der Wurzeln. Wer eine Rocoto in einem 20 Liter Bau-Eimer groß zieht, macht dabei sicher nichts falsch. Wer mehr Platz hat kann ihnen natürlich auch einen 45 oder 60 Liter fassenden Mörteleimer bescheren und kann sich Gewiss sein, dass die Pflanze es danken und entsprechend honorieren wird. Aber: plant man die Pflanze dann zu überwintern, steht man natürlich mitunter vor einem Platzproblem… das ist auch ein Grund dafür, warum capsicum pubescens für das Gewächshaus eher ungeeignet ist. Gegen das Glashaus spricht aber noch ein weiterer Faktor: die Pflanzen lieben einen Temperaturabfall zur Nacht hin, der in einem Treibhaus eben nur sehr gering ausfällt. Ein geschützter Ort im Halbschatten ist die Idealvorstellung für eine Rocoto.

Rocotos brauchen allerdings nicht nur viel Platz, sondern auch viel Liebe. Die Pflanzen sind zwar robust, aber weiß Gott nicht anspruchslos. Eine ungedüngte Rocoto liefert kaum Früchte, was regelmäßiges Düngen sehr empfehlenswert macht. Große Pflanzen vertragen problemlos die doppelte bis dreifache Düngermenge, die eine capsicum chinense verlangen würde. Das honorieren die Rocoto-Pflanzen dann aber auch mit entsprechender Ernte.

Neben viel Platz und Aufmerksamkeit ist auch Zeit ein nicht zu unterschätzender Faktor beim Anbau von Rocotos. Die Pflanzen wachsen zwar recht zügig und bilden nicht merklich später als andere Chilis die ersten Blüten, aber die Reifung der Früchte braucht viel Zeit. So können vom Fruchtansatz in der Blütenphase bis zur reifen Frucht durchaus zwei Monate und mehr ins Land ziehen. Die Früchte reifen dabei von innen heraus – während eine Rocoto äußerlich noch grün ist, kann das Fruchtfleisch im inneren schon mit dem Farbumschwung begonnen haben. Eine Rocoto die später gelb wird und unreif aufgeschnitten wird, hat kurz vor dem äußerlichen Farbumschwung im inneren bereits ein gelblich grünes Fruchtfleisch – und auch die später komplett schwarzen Samen färben sich in dieser Phase von weißlich gelb zu einem immer dunkler werdenden Braun.

Saftig scharfe Früchte – in verschiedensten Formen und Farben

Rocotos sind vielleicht DIE scharfe Küchenpaprika schlechthin. Mit einer Schärfe, vergleichbar mit Thai Chilis, auf der Schärfeskala irgendwo zwischen Cayenne und Habanero zu finden, spielen sie ihre wahre Stärke durch ihr Aroma und ihre Form beziehungsweise Größe aus. Denn während es zwar durchaus auch kleinere Rocoto-Früchte gibt (wie die Sorten „Mini Rocoto“ oder „CAP 357“), ist das Züchtungsziel bei Rocotos in aller Regel das, möglichst große Früchte zu erlangen. Angefangen bei moderaten Größen von etwa fünf Zentimetern Durchmesser bis hin zu faustgroßen Exemplaren, die durchaus einer Gemüsepaprika Konkurrenz machen, ähneln Rocoto-Früchte auch von der Struktur her gewöhnlichen Paprika: sie haben ein sehr dickes, saftiges Fruchtfleisch. Das Aroma von Rocotos wird allgemein als süßlich beschrieben mit einer ausgeprägt fruchtigen Note, die richtig reifen gelben und roten Gemüsepaprika sehr ähnelt.

Variationen der Früchte gibt es bei Rocotos aber nicht nur in der Größe: auch farblich gibt es große Unterschiede. Die beiden Hauptvarianten sind Gelb und Rot. Aber auch orangefarbene Rocotos sind keine Seltenheit, wohingegen braune Rocotos zwar existent sind, aber eher die Ausnahme bilden. Durch eine Provozierung der Anthocyaninbildung lassen sich mitunter sogar „gestreifte“ Rocotos heraus bilden – was auf den Geschmack aber keinen Einfluss hat. Was die Form der Früchte angeht, gibt es im Großen und Ganzen drei nennenswerte Formen. Die erste und wohl verbreitetste ist eine, die sehr kompakt gewachsenen Gemüsepaprika ähnelt. Diese Form eignet sich auch am besten für Gerichte, bei  denen die Rocotos gefüllt werden sollen. Die zweite Form ist eine längliche mit abgerundeter Spitze und einem dicken Wulst um die Plazenta herum. Darüber hinaus gibt es noch eine Form, die am ehesten an ein Ei erinnert. Typische Vertreter sind hier die Mini-Rocotos, deren Früchte hinsichtlich der Form stark an Wachteleier erinnern. Natürlich gibt es – sehr vereinzelt – noch weitere Form und Farbvarianten, die aber bei den meisten für den Nutzanbau verfügbaren Sorten keine Rolle spielen.

Küchenklassiker in Peru und Bolivien

Was die Jalapeño in der Mexikanischen Küche ist und die Thai Chili in der Asia-Küche, ist die Rocoto für Peru und Bolivien: nicht wegzudenken aus dem Küchenalltag. Wohingegen Chilis in der Küche jedoch – abgesehen von Jalapeño und einigen scharfen Gemüsepaprika – meist eine Nebenrolle in Form als „Gewürz“ beziehungsweise Schärfelieferant inne haben, nimmt die Rocoto ihren Platz als Hauptzutat nur allzu gerne ein. Das wohl bekannteste Gericht ist Rocoto Relleno – eine Art Eintopfgericht, ähnlich gefüllten Paprika. In Peru gibt es hunderte Variationen davon – da praktisch jede Familie ihr „Geheimrezept“ hat, ähnlich wie in Norddeutschland, wenn es um Grünkohl geht. In der Regel werden die Rocotos mit einer Mischung aus Hackfleisch und Gemüse gefüllt, in einer feuerfesten Ofenschale aneinander gereiht und mit einer Käse-Ei-Mischung übergossen, bevor sie im Ofen gegart werden. Das ist allerdings nur eine von vielen Möglichkeiten.

Eine ganz andere Verwendung für Rocotos ist eine Art Rocoto-Salat, bestehend aus fein gewürfelten Rocotos, Zwiebeln, Kräutern und Zitronensaft. Damit dieser nicht zu scharf wird, werden bei den Rocotos nicht nur die Plazenta entfernt, sondern auch das Fruchtfleisch an den Stellen, an denen die Plazenta selbiges berührt. Man könnte also sagen, die Frucht wird filetiert – und damit viel Schärfe heraus genommen.

Eine weitere Verwendung, die mit Rocotos viel eher möglich ist, als mit anderen Chilis, ist eine Soße zu kochen, die alleine auf Rocotos und Gewürzen basiert. Das Prinzip ist ähnlich dem von Ayvar: die Rocotos werden püriert und aufgekocht, dann eingekocht. Natürlich können hier noch Gewürze und Konservierungsstoffe (zum Beispiel Zucker und Essig) hinzu gegeben werden, aber in ihrer Reinform sind Rocoto-Soßen bereits so lecker, dass es kaum noch weiterer Zutaten bedarf.

Zum Trocknen an der Luft eignen sich Rocotos aufgrund des hohen Flüssigkeitsgehaltes und des dicken Fruchtfleisches eher nicht. Mit Hilfe eines Dörrgerätes ist aber auch das Trocknen möglich und die Gewinnung von einem einzigartig aromatischen Rocoto-Chili-Pulvers. Letzteres wird nur noch dadurch verbessert, dass die Chilis vor dem Trocknen geräuchert werden und so ein Chipotle-ähnliches Aroma entsteht. Das Räuchern macht man sich übrigens in der Heimat der Rocotos auch zur Haltbarmachung zunutze. Eine sehr beliebte Soße besteht aus geräucherten Rocotos, die mit groben Zwiebelstücken kurz in Öl angebraten werden, um dann mit etwas Tomatenfruchtfleisch wenig Salz und vielleicht etwas Rohrzucker aufgekocht und abgefüllt zu werden.

Text von Nico Jäkel


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