Die wilde Chili, die viele Besonderheiten mit sich bringt. Großartig für Wildsorten Liebhaber!
Eine in vielerlei Hinsicht ungewöhnliche Chili ist Capsicum rhomboideum. Die Pflanze sowie auch ihre Früchte unterscheiden sich grundlegend von den meisten sonst bekannten Sorten. Genau wegen dieser Unterschiede wurde sie über viele Jahre nicht der Familie der Chilis zugeordnet, weswegen sie auch einen Wandel im Namen erfahren hat. Vor ihrer Neuzuordnung war sie als Capsicum cilatum bekannt.
Ursprünglich stammt die wild vorkommende Capsicum Rhomboideum aus dem Verbreitungsgebiet südliches Mexiko, nördliches Peru und Venezuela. Wesentliche Merkmale sind eine zitronengelbe Blüte, ein buschiger Wuchs und die rhombenförmigen Blätter (daher vermutlich auch der Name) sowie Früchte ohne Schärfe.
Die Samen sind, anders als viele andere Chilisamen, nicht typisch platte gelbe Samen, sondern sehr kleine bräunliche Samen mit einer sehr variablen Form. Ganz einfach zum Keimen zu bewegen sind sie, wie viele Wildchili-Sorten, nicht. Es empfiehlt sich, eine Keimbox zu verwenden, die bei für Chilis angenehmen 26 bis 29 Grad aufgestellt wird - ggf. mit leichtem Temperaturabfall in der Nacht. Selbst bei großer Fürsorge kann es aber durchaus drei oder vier Wochen dauern, bis Wildchilis keimen.
Dann geht es bei Capsicum Rhomboideum aber recht schnell: den jungen Pflanzen kann man förmlich beim Wachsen zusehen. Zunächst wächst die Pflanze mit einem langen Trieb einfach gen Himmel bzw. gen Licht. Dieser einzelne Trieb der keine Seitentriebe entwickelt, ist bestückt mit zahlreichen dunkelgrünen Blättern, die wesentlich runder, oder vielmehr rhombusförmiger sind, als zum Beispiel typische Blätter einer Capsicum Chinense oder Capsicum Annuum. Die Blätter können, je nach Sorte, kleine Trichomen, also Haare haben - müssen es aber nicht. Die erste Verzweigung tritt frühestens ein, wenn die Pflanze ca. 35 bis 40cm erreicht hat - und zwar nicht oben, als echte Verzweigung, sondern als Seitentrieb knapp über der Wurzel.
Dieser Wuchs setzt sich fort, bis ein Busch mit einer Wuchshöhe von ca. 1 Meter gewachsen ist mit vielen einzelnen Zweigen, die knapp über der Wurzel ansetzen. Der Hauptstamm mit den Verzweigungen beginnt dabei sehr früh zu verholzen.
CAPSICUM Rhomboideum ist, wie viele andere Wildchilis auch, am besten über mehrere Jahre zu ziehen. Im ersten Jahr bilden sich vergleichsweise wenige Blüten - meist 4 bis 8 direkt nebeneinander. Die zitronengelben Blüten sind Kelchförmig und erinnern ein wenig an Butterblumen - auch in Form und Größe. Die Blütenblätter sind nicht einzeln, sondern bilden zusammen einen Kelch. Im ersten Jahr werden in der Regel gut 50 Prozent der Blüten abgeworfen, da die Pflanze noch sehr viel Kraft in das Wachstum investiert. Während eine gute Ernte im ersten Jahr aus 100 Beeren bestehen kann, kann eine Capsicum Rhomboideum ihrem Besitzer im zweiten Jahr problemlos das fünf bis sechsfache an Beeren bescheren.
Diese tiefroten Beeren sind allerdings klein. Sehr klein. Fruchtgrößen von 2 bis 3 Millimetern Durchmesser sind vollkommen normal. 4 Millimeter sind wenige größere Beeren und 5 bis 6 Millimeter die absolute Ausnahme. Geschmacklich erinnern die Früchte ein wenig an Johannisbeeren - leicht süßlich, minimal säuerlich, fruchtig und keinerlei Schärfe - wenn sie nicht so mühsam zu ernten wären, wären sie die perfekte Superfood-Beigabe für das Frühstücksmüsli. Wie alle Chilis enthalten auch Capsicum Rhomboideum unglaublich viel Vitamin C und weitere Vitamine.
Die Pflanze selbst ist recht anspruchslos, was die Beschaffenheit der Erde anbelangt. Sie kommen sowohl mit Blumenerde als auch Gartenerde vergleichsweise gut zurecht. Der Wasserbedarf ist hier recht hoch, Staunässe aber wie bei allen Chilis ein K.O.-Kriterium. Wie die meisten Chilis bevorzugt auch Capsicum Rhomboideum einen halbschattigen Standort. Dringt zu wenig Licht an den unteren Bereich der Pflanze, trennt sie sich von den unteren Blättern und die Äste beginnen dort schnell zu verholzen. Selbst wenn sie kahl aussieht in diesem Bereich - tot ist sie nicht! Sollte mal ein Ast abbrechen (aus dem man hervorragend Stecklinge ziehen kann) sprießen binnen weniger Tage neue Triebe aus dem verholzten Bereich eines Astes - und zwar immer dort, wo zuvor Blätter waren.
Wenn es darum geht, Capsicum Rhomboideum richtig zu "füttern", empfiehlt sich ein stickstofflastiges Düngeverhältnis. Aber Vorsicht: gelbe Blätter (die manchmal sehr schnell auftreten) sind nicht immer ein Zeichen für Stickstoffmangel, sondern können auch einfach ein Zeichen der Pflanze sein, dass sie gerade "satt" ist, bzw. zu viel Wasser in ihrem Eimerchen hat.
Capsicum Rhomboideum ist vor allem eine Liebhaber-Chili, die durch ihre Besonderheiten glänzt. Ein Ertragswunder ist sie - trotzt hunderten von Beeren nicht...100 getrocknete Beeren bringen (inklusive den enthaltenen Samen) nämlich kaum 10g auf die Waage.
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Es handelt sich bei diesem Angebot um unbehandelte und GVO freie Samen, die gem. EU Saatgutverordnung nur für den Verkauf an Hobbygärtner bestimmt sind.
- Farbe Früchte reif
- Rot
- Farbe Früchte unreif
- Grün
- Farbe Blüten
- Gelb
- Anzahl Korn
- 10
- Sorteneignung
- Topfkultur/Balkon
- Größe Pflanzen
- > 120 cm
- Art
- Capsicum rhomboideum
- Sortenbezeichnung
- Wildsorte
- Schwierigkeit
- Profi
- Schärfegrad Mild bis Wild
- mild
- Schärfegrad 1-10
- 1
- Kategorie
- Samen
- Hersteller
- Pepperworld